Wenn sich Mama morgens im Bad schminkt, möchten die Kinder nur zu gern mitmachen. Den Pinsel kräftig in das Schminktöpfchen getaucht und los geht’s. Die meisten Eltern stehen dem skeptisch gegenüber und möchten nicht, dass ihre Kinder derartige Körperkulturen pflegen. Die Kleinen sehen das meist anders. Ganz nach dem Motto: “ Was Mama kann, kann ich auch“ erzielen rigorose Verbote meist das Gegenteil. Daher ist es wichtig, sich rechtzeitig Gedanken über den richtigen Umgang mit Schminkprodukten bei Kindern zu machen.
Wann sind Kinder zu jung für Schminke?
Kinderhaut ist von Natur aus rein und rosig. Weder müssen Pickel abgedeckt noch die Wangen mit einem Rouge betont werden. Gleichzeitig ist die Haut von Kindern sehr empfindlich und nicht für das Auftragen von Schminke ausgelegt. Im Alter von null bis acht Jahren sind Kinder zu jung für Make-up. Die einzige Ausnahme bildet das Kinderschminken auf Festen oder Geburtstagspartys. Mit spezieller Kinderschminke kann das ein Kind ab drei Jahren durchaus verkraften. Zeigt dein Nachwuchs im Alter von sechs bis acht Jahren vermehrt Interesse an Make-up, sind gelegentliche Schminkexperimente auch im Rahmen des Möglichen. Auf keinen Fall sollte sich deine Tochter in diesem Alter schon regelmäßig an Lidschatten und Lippenstift bedienen. Mädchen von acht bis zwölf Jahren zeigen meist vermehrt Interesse an Schminke. Hier kannst du damit beginnen, deine Tochter langsam an das Thema Make-up heranzuführen. Bevor sie sich die falschen Produkte vom Taschengeld kauft, besorge ihr lieber ein paar ausgewählte Artikel. Außerdem solltet ihr festlegen, dass sich nur unter Aufsicht geschminkt wird. Wichtig ist, dass du die Kontrolle behältst. Aus diesem Grund ist eine geführte Begleitung auch sinnvoller als ein striktes Verbot. Ihr könnt euch auch einen Schminktag ausmachen, zum Beispiel jedes zweite Wochenende oder einen bestimmten Tag im Monat. In diesem Alter sollte das Schminken aber unbedingt die Ausnahme und nicht die Regel sein.
Ab welchem Alter ist Make-up in Ordnung?
Mit 13 Jahren ist der Nachwuchs für die Eltern noch immer das kleine Kind. Doch tatsächlich hast du nun einen Teenager zuhause, der sich immer mehr, wie ein Erwachsener verhalten möchte. Bei den Mädchen gehört es dann dazu, dass sie sich viele Gedanken um ihr Äußeres machen. So wächst jetzt das Interesse an Schminke erheblich. Dieser Entwicklung kann man sich als Mutter oder Vater nicht einfach verschließen, sondern muss gemeinsam mit dem Kind einen Weg finden, der für alle Beteiligten in Ordnung ist. Es ist nun Zeit, der Tochter zu erlauben, sich mit verschiedenen Schminkprodukten vor dem Spiegel ausprobieren zu dürfen. Doch auch hier solltest du ein wachsames Auge haben. Kontrolliere die Produkte und setze deinem Kind weiterhin Grenzen. Natürlich muss es nicht sein, dass ein Mädchen von 13 Jahren vollkommen angemalt in die Schule geht. Wichtig ist es vor allem, dass Eltern frühzeitig auf Aufklärung setzen. Junge Mädchen lassen sich oftmals von Vorbildern und Idealtypen aus den Medien beeinflussen, an denen sie ihr Bedürfnis nach Schönheit und Make-up festmachen. Begebe dich hier mit deiner Tochter auf eine sachliche Diskussionsebene und lade sie dazu ein, diese Schönheitsideale zu hinterfragen. Bringe zum Ausdruck, dass du per se nichts dagegen hast, dass sie sich schminkt, sondern ihr dabei helfen möchtest, ihren eigenen Stil zu finden. Vergiss auch nicht die eigentliche Intension, die hinter dem Schminken deiner Tochter steckt. Sie möchte älter und erwachsender aussehen. Signalisiere ihr, dass du das verstehst, aber auch dass sie so gemocht wird, wie sie ist.
Make-Up für die Kinderhaut
Auch wenn sich deine Tochter, wie eine Erwachsene fühlen möchte, ihre Haut ist es noch nicht. Deshalb ist das Thema Make-up und Kosmetik auch mit einer gewissen Vorsicht anzugehen. Am besten geht ihr gemeinsam auf Shoppingtour. So hast du einen Blick darauf, was deine Tochter später auf ihr Gesicht aufträgt. Für den Anfang reichen etwas Mascara und ein dezentes Lipgloss aus. Später können dann Lidschatten, Kajalstift, Eyeliner und Lippenstift folgen. Achte hier unbedingt auf die Qualität der Produkte, denn Kinderhaut ist besonders anfällig für Allergien.
Auf diese schädlichen Inhaltsstoffe beim Schminken solltest du besonders achten:
– Mineralöle
– Parabene
– Paraffine
– Weichmacher
– Formaldehyd und
– viele weitere.
Auch wenn dir das Ergebnis der ersten Schminkversuche nicht gefällt, solltest du deine Tochter darin bestärken, sich weiter auszuprobieren. Damit zeigst du ihr, dass du ihre Weiblichkeit akzeptierst. Es kann auch nicht schaden, wenn ihr euch gemeinsam schminkt oder du ihr einen kleinen Schminkkurs gibst. Das kann sich durchaus zu schönen Mutter-Tochter-Momenten entwickeln.
Besonders wichtig: Kinder richtig abschminken
Unabhängig davon mit welchem Alter dein Kind sich das erste mal schminkt, ein zentralen Bestandteil dabei sollte immer das Entfernen des Make-ups sein. Vermittle deiner Tochter von Beginn an, dass es wichtig ist, sich abzuschminken. Bei kleinen Kindern und Kinderschminke reichen ein Waschlappen mit etwas Kokosöl oder handelsübliche Baby-Öltücher aus. Später kannst du dich mit deiner Tochter gemeinsam in der Drogerie nach dem passenden Abschminkprodukt umsehen.
Kindern das Schminken grundsätzlich nicht verbieten
Mädchen bringen ihr Bedürfnis nach Schönheit durch Frisuren, Kleidung, Schmuck und Schminken zum Ausdruck. Sie eifern dabei andere Frauen, wie die Mutter oder die große Schwester nach, wollen sich aber gleichzeitig abgrenzen und ihren eigenen Stil entwickeln. Manche Mädchen sind dabei früher, andere später dran. Wann immer es so weit ist, bloß keine Panik bekommen. Denke einfach an dich in dem Alter. Wichtig ist, dass du verantwortungsvoll mit dem Thema Make-up und Schminken umgehst – verantwortungsvoll, aber nicht verbissen.
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