Viele Menschen denken, es sei schwierig und zeitaufwändig, ein Haushaltsbuch zu führen. Doch in der Regel übersteigt der Nutzen diesen Arbeitsaufwand, denn durch die Führung eines Haushaltsbuches kannst du jederzeit nachvollziehen, wo welche Zahlungen geleistet wurden, ohne stundenlang irgendwelche Kontoauszüge durchforsten zu müssen. Darüber hinaus profitierst du noch davon, dass du regelmäßig deine Ausgaben auswerten kannst. Am Ende jedes Jahres listest du einfach deine gesamten Einnahmen und Ausgaben auf, um so im Handumdrehen herauszufinden, wo es noch attraktive Einsparungspotenziale gibt. Aber wie genau wird ein Haushaltsbuch geführt und welche Aspekte müssen dabei beachtet werden? Wir erklären es dir in den folgenden Zeilen.
Was ist ein Haushaltsbuch? Wie wird es geführt?
Sinn und Zweck eines Haushaltsbuches ist es, sämtliche Einnahmen und Ausgaben aufzuzeichnen und diese verschiedenen Kategorien zuzuordnen. In diesem Zusammenhang macht es oft Sinn, verschiedene Konten zu definieren, denn so lassen sich die Ausgaben vom Sparkonto, dem Girokonto oder eben auch Bargeldzahlungen separat aufzeichnen. Es ist wichtig, dass du wirklich alles erfasst, denn nur so kannst du letzten Endes kleine „Geldfresser“ entlarven. Wenn du beispielsweise jeden morgen deine Zeitung an der Tankstelle holst und dazu noch einen Kaffee, kannst du damit schnell einen dreistelligen Betrag im Monat erreichen. Trotzdem kommt es nicht selten vor, dass sich viele am Monatsende fragen, wohin das hart erarbeitete Geld geflossen ist.
Damit du in deinem Haushaltsbuch auch übersichtlich führen kannst, solltest du zuerst die jeweiligen Kategorien aufteilen. Je nach deinem persönlichen Geschmack und deiner Aufwandsbereitschaft ist es möglich, dass du dein Haushaltsbuch nach deinen persönlichen Gegebenheiten erweiterst, um so noch detaillierter auswerten zu können.
Die folgenden Kategorien sollten möglichst in dem Haushaltsbuch vorzufinden sein:
– Miete
– Energiekosten wie Wasser, Gas und Strom
– Gehalt
– Freizeit / Hobbys
– Geschenke
– Hygiene / Haushaltsprodukte
– Gesundheit
– Kommunikation wie DSL und Handy
– Kleidung
– passives Einkommen (äußeres)
– passives Einkommen (inneres)
– Lebensmittel
– Lebensmittel unterwegs (Kaffee in Bäckerei, Restaurantbesuch, etc.)
– Versicherungen
– sonstige Wohnkosten wie Möbel
– Sonstiges
Deine Einnahmen und Ausgaben werden nun immer in regelmäßigen Abständen in dein Haushaltsbuch eingetragen. Hier kann es sich auch lohnen, wenn du viel mit EC-Karte bezahlst, denn per Online-Banking kannst du dann deutlich leichter nachverfolgen, welche Zahlungen du in dem jeweiligen Zeitraum geleistet hast. Bei Bargeldzahlungen solltest du immer den Kassenbon aufheben. Alternativ kannst du die Ausgaben aber auch direkt in dein Handy in ein digitales Haushaltsbuch eintragen.
Digitales Haushaltsbuch: Die Vor- und Nachteile
Das Führen eines Haushaltsbuchs kann natürlich nicht nur in klassischer Papierform erfolgen, sondern längst sind auch moderne Programme und Apps erhältlich, mit denen du ebenfalls den Überblick über deine Ausgaben behältst. Dies hat sowohl Vor-, als auch Nachteile.
Bei digital geführten Haushaltsbüchern gehst du immer das Risiko ein, dass deine Daten in falsche Hände geraten könnten. Aus Datenschutzgründen ist es deshalb sinnvoll, ein Haushaltsbuch in Schriftform zu führen. Ein Vorteil ist hingegen, dass du mit der digitalen Variante deine Daten deutlich leichter und schneller auswerten kannst. Ebenso leicht funktioniert das Anlegen eines Diagramms. Zudem bietet eine App immer die Möglichkeit, dass du deine Ausgaben zeitnah und unauffällig eingeben kannst.
Inwiefern du also die klassische Papierform verwendest oder dich doch lieber für ein digital geführtes Haushaltsbuch entscheidest, bleibt letzten Endes dir selbst überlassen. Wiege einfach die jeweiligen Vor- und Nachteile ab und entscheide dann, welche Form für deine Zwecke am sinnvollsten erscheint.
Haushaltsbuch auswerten
Das Führen eines Haushaltsbuches ergibt nur dann Sinn, wenn du es auch regelmäßig auswertest. So kannst du zum einen erkennen, ob du deinen Zielen endlich näher kommst, ob also z.B. die Sparquote stimmt oder inwiefern sich Einnahmen und Ausgaben in Zukunft senken oder erhöhen lassen. Durch die Auswertung, die im Idealfall einmal am Ende des Kalenderjahres ausgeführt werden sollte, kannst du viele versteckte Sparpotenziale erkennen und diese natürlich entsprechend nutzen.
Haushaltsbuch führen: 6 wertvolle Tipps, die du kennen solltest
Egal ob du dich für ein Haushaltsbuch in Papierform entscheidest oder doch eine digitale Variante bevorzugst – um auch wirklich alle Ausgaben und Eingaben zeitnah erfassen zu können, solltest du die folgenden Tipps beachten und umsetzen:
1. Gruppiere deine Ausgaben nach Kategorien und liste sie nicht chronologisch auf. So kannst du auf einen Blick erkennen, in welchem Warensegment du am meisten Geld ausgibst.
2. Es kann gegebenenfalls sinnvoll sein, Fixbeträge in einer separaten Kategorie zu erfassen, wie beispielsweise Mietzahlungen. ,
3. Erfasse nicht nur tagesaktuelle Ausgaben, sondern auch Daueraufträge, die von deinem Konto abgebucht werden, musst du unbedingt mit erfassen.
4. Wenn deine Ausgaben die Einnahmen übersteigen und du deshalb frustriert bist, heißt das Motto: Durchhalten! Nur durch die Führung eines Haushaltsbuches kannst du dies erkennen und entsprechend analysieren.
5. Um auch wirklich alle Eintragungen vorzunehmen, solltest du eine Art Ritual entwickeln. So kannst du beispielsweise immer nach dem Abendessen deine Eintragungen vervollständigen.
6. Beobachte deine Ausgaben einige Monate lang, denn oft variieren die Kosten monatlich stark. Dementsprechend ist ein einziger Monat kaum aussagekräftig genug. Frühestens nach drei Monaten kannst du die erste Bilanz über dein Konsumverhalten ziehen.
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